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Manuel Lettenbichler follows in father’s footsteps to win Red Bull Erzbergrodeo

Manuel Lettenbichler follows in father’s footsteps to win Red Bull Erzbergrodeo

Sieben Jahre nachdem seinem Vater Andreas dies gelungen war, triumphiert Lettenbichler erstmals beim Erzbergrodeo. Das Duo ist die einzige Vater-Sohn-Kombination, die bislang das renommierte, österreichische Hard Enduro Race gewinnen konnte.

Eisenerz (Österreich). Der Deutsche Manuel Lettenbichler hat die 26. Auflage des legendären österreichischen Erzbergrodeos gewonnen. Er bezwang dafür nicht nur 1200 Konkurrenten, sondern auch den als Eisen-Riese bekannten Berg. Für das Hauptereignis am Sonntag hatten sich 500 Fahrer qualifiziert. Lediglich acht von ihnen schafften es, die 35,2 Kilometer lange Strecke innerhalb des vierstündigen Zeitlimits zu absolvieren. Lettenbichler holte sich einen Start-Ziel-Sieg. Auf den Plätzen zwei und drei folgten der spanische Fahrer Mario Roman gefolgt vom Kanadier Trystan Hart.

Das erstmals 1995 in der österreichischen Bergbaustadt Eisenerz ausgetragene Red Bull Erzbergrodeo gilt als heiliger Gral der Hard-Enduro-Fahrer. Es wird auf dem Erzberg ausgetragen, einem aktiven Erzbergwerk, in dem jährlich mehr als zwei Millionen Tonnen Eisenerz gefördert werden.

Der Eisen-Riese gilt als größte von Menschenhand geschaffene Pyramide und bietet ein einzigartiges und extrem anspruchsvolles Gelände für den Offroad-Motorsport. Nach drei Jahren Pause seit dem letzten Rennen in 2019 pilgerten wieder mehr als Tausend Fahrer – Profis ebenso wie Amateure – zum Red Bull Erzbergrodeo, um sich der Herausforderung zu stellen. Das Rennen gilt als das Herzstück des viertägigen Hard-Enduro-Festivals, das Zehntausende Fans anzieht.

In einer der bislang härtesten Ausgaben des Rennens kämpfte Lettenbichler zwei Stunden lang nicht nur gegen den Berg, sondern auch gegen seinen hartnäckigsten Verfolger Roman. Mit einer Zeit von zwei Stunden und 58 Minuten blieb er schließlich als einziger Fahrer unter drei Stunden. Die Fahrer hatten maximal vier Stunden Zeit und mussten auf der extrem anstrengenden Strecke 27 Kontrollpunkte passieren. Lettenbichler beschrieb anschließend das „unglaubliche“ Gefühl, als er beim 26 Kontrollpunkt sicher war, das Rennen zu gewinnen.

„Als ich Lazy Noon passierte dachte ich nur, ,oh Mann, wie verrückt ist das denn‘“, sagte Lettenbichler.

„Der letzte Teil war dann nicht allzu schwer, und es war ein unglaubliches Gefühl. Ich fühlte mich seit ein paar Jahren bereit hierzu, und nun wirklich gewonnen zu haben, haut mich einfach um.“

„Es bedeutet mir so viel, dass mein Vater und ich dieses Rennen gewonnen haben. Ich denke, das wird in den nächsten Jahren nicht allzu vielen Fahrern gelingen. Das ist so eine coole Story.“

Lettenbichlers Sieg war dabei nicht immer ungefährdet. Bei Kontrollpunkt 22, dem „Highway“, hatte er zu kämpfen, bereitete zugleich seinen Konkurrenten die Spur, was insbesondere Roman erlaubte, aufzuschließen.

„Der Highway hätte mich fast umgebracht. Ich war dort als erster, und es gab überhaupt keine Spur, auf der man hätte fahren können. Ich musste dann selbst spuren, auch musste ich ein paar Baumstämmen wegnehmen, was es den anderen etwas leichter machte. An dieser Stelle hätte mich das Rennen fast gekillt“, schloss Lettenbichler.

Während Lettenbichler zu einem Start-Ziel-Sieg fuhr, musste der Zweitplatzierte Roman sich nach einem verpatzten Massenstart mit 50 Fahrern erst zurückkämpfen. In der letzten Phase des Rennens kam der Spanier bis auf wenige Meter an Lettenbichler heran. In der, wie er sagte, „schwersten Ausgabe dieses Rennens aller Zeiten“ konnte er den Führenden aber nicht mehr überholen.

„Es war super hart, ich erwischte einen schlechten Start mit viel Staub und verlor am Anfang einige Positionen, so ungefähr 20. Ich habe dann versucht, ruhig zu bleiben und meine eigene Geschwindigkeit zu finden. Von da an habe ich einen nach dem anderen überholt. Ich kam dann bis auf vielleicht 20 Meter an den Führenden heran, aber mehr als Platz zwei war heute nicht drin“, räumte Roman ein.

„Das Schwierigste war heute, dass es immer wieder Überraschungen gab. Wir waren die Strecke abgelaufen und dachten, dass wir alle Abschnitte kennen würden. Aber als wir dann unterwegs waren, konnten wir einige der neuen Abschnitte doch nicht lesen. Das war hart, denn wir konnten keine gute Spur finden. Das war für die führenden Fahrer sehr schwer.“

„Ich bin mir sicher, dass dies die härteste Ausgabe aller Zeiten war, selbst wenn in einem anderen Jahr nur fünf Fahrer ins Ziel kamen.“

In diesem Jahr war das legendäre Event erstmals Bestandteil der FIM Hard Enduro World Championship. Unter den 1200 Startern, die sich im Prolog qualifizieren wollten, befanden sich neben bekannten Profis, die um die Weltmeisterschaft kämpfen, auch viele Amateure. Durch den Prolog wurde das Feld auf 500 Starter für das Hauptrennen am Sonntag reduziert. 2022 kamen nur acht Fahrer ins Ziel, allesamt Profis.

Unter den Finnishern befand sich Michael Walkner, der als einziger Vertreter des Gastgeberlands Österreich ins Ziel kam. Der Südafrikaner Matthew Green war der letzte Fahrer, der die Ziellinie überquerte. Der 20-Jährige war damit auch der einzige Fahrer der FIM Junior Championship, der die Zielflagge sah.

Pechvogel des Tages war der fünfmalige Red Bull Erzbergrodeo-Sieger Graham Jarvis (GBR), der wegen technischer Probleme eine Stunde lang an der Startlinie festhing. Der 47 Jahre alte Veteran schaffte in der verbliebenen Zeit zwar noch 21 der 27 Kontrollpunkte, kam aber nicht innerhalb des Zeitfensters in Ziel.

Nächste Station der FIM Hard Enduro World Championship ist Italien mit dem Red Bull Abstone vom 9. bis 10. Juli.

2022 Red Bull Erzbergrodeo Finnischer:
1.Manuel Lettenbichler (GER) – 2:58:51
2.Mario Roman (ESP) – 3:02:17
3.Trystan Hart (CAN) – 3:11:53
4.Billy Bolt (GBR) – 3:18:25
5.Alfredo Gomez (ESP) – 3:20:30
6.Michael Walkner (AUT) – 3:40:32
7.Wade Young (ZAF) – 3:55:13
8.Matthew Green (ZAF) – 3:55:54

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